07.10.2016


Leiterfahrt nach Erfurt


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Am Samstag, den 01. Oktober 2016 brach die Leiterrunde zur lang geplanten Leiterfahrt auf. Ziel war die Stadt Erfurt im gleichnamigen Bistum, welches als Suffraganbistum zur Kirchenprovinz Paderborn gehört.

Gegen 7:30 Uhr starteten wir mit vollgepackten Autos vom Parkplatz an der Kirche. Nach knapp drei Stunden Autobahnfahrt – bei sintflutartigem Regen – kamen wir am Domberg in Erfurt an. Wir sammelten uns und zogen dann zum Erfurter Dom, wo uns einer der Küster, Matthias Schmitt, zur Domführung empfing. Dieser führte uns in die Unterkirche auf der der Chorraum des Domes ruht. Hier liegen die Reliquien des heiligen Adolar und des heiligen Eobans in einer Tumba (Hochgrab) begraben. Danach betraten wir den Dom durch die heilige Pforte. Dieses befindet sich in einem dreieckigen Anbau an der Seite des Domes. Im Dom empfing uns eine besondere Gestalt: Der Wolframleuchter, auch liebevoll „Armleuchter“ genannt. Von diesem aus führte uns Herr Schmitt in den Chorraum und erklärte die Schnitzereien des hölzernen Chorgestühls. Zu sehen wahren mehrere Bildnisse zum Thema Kirche und Judentum. Über dem Chorgestühl befinden sich die Kirchenfenster. Jedes der Fenster zeigt das Leben eines Heiligen. Allerdings sind auf Grund des Zerfalls einige Scheiben mit anderen gemischt worden, da man aus einem Kirchenfenster, welches durch den Altarbau zugemauert wurde, Elemente entnahm und in die Löcher der anderen Fenster setzte. Unsere Führung endete am Sitz des Bischofs in der Kirche, wo uns Herr Schmitt noch all unsere Fragen beantwortete.

Nach der Domführung stärkten wir uns in einem Mittelalterrestaurant (es sollte nicht das letzte Essen dieser Art sein, aber dazu später mehr).  Danach machten wir uns auf dem Weg zum St. Sebastian Haus. Auf dem Weg trafen wir dann auch noch eine Persönlichkeit der Stadt: Bernd das Brot aus dem Kinderfernsehen.

erfurt-2016_35Im Haus, welches im Stadtteil Hochheim liegt, bezogen wir auch gleich die Zimmer. Die Mädchen bezogen das Zimmer „Sara“, die Jungs das Zimmer „Judit“. Das Haus teilten wir uns mit einer Erfurter Jugendgruppe.

In den Zimmern hieß es dann: Betten beziehen! Einige nutzen diese Gelegenheit dann auch gleich für ein kleines Schläfchen, die anderen ruhten sich bei einer Runde UNO aus. Für den Abend war das Abendbrot und eine Partie Bowlen angesagt. Zurück im Haus ließen wir den Abend noch gemütlich im Klubraum des Hauses ausklingen.

 

Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Frühstück im Speisesaal. Unsere Mitbewohner aus Erfurt gesellten sich wenig später zu uns, so konnten wir, nach einem gemeinsamen Gebet, das leckere Frühstück genießen. Für 11:00 Uhr stand die Messe in der hauseigenen Kapelle an, gefolgt vom Mittagessen. Danach machten wir uns zu Fuß zur Bushaltestelle in Hochheim auf, denn um 15:00 Uhr sollten wir unseren Stadtführer am Rathaus treffen. Dieser überraschte uns völlig. Wir alle rechneten mit einem älteren Herren mit einem  langweiligen Vortrag und zig Daten und Fakten, doch stattdessen stand Christian Bolze da, ein junger Erfurter, der mit viel Witz, Charme und flotten Bemerkungen uns auf eine Reise durch die Erfurter Geschichte mitnahm.

erfurt-2016_61Herr Bolze führte uns zum Petersberg. Hier steht eine große Festung aus dem 17. Jahrhundert. Wir betraten die Zitadelle Petersberg und gingen in die Wachstube. Von dort gelangten wir in eine kleine Ausstellung mit Waffen, Kanonen und diversen anderen Dingen. Eine kleine Schaurigkeit erwartete uns an einer gläsernen Vitrine: Mumien von Katzen, die bei Ausgrabungen im Mauerwer
k gefunden wurden. Unser Stadtführer erklärte uns, dass dies noch harmlos sei, denn überall im Mittelalter wurden Tiere, Kinder, Straffällige und Sklaven im Mauerwerk lebendig begraben, um deren Geist als Schutzgeist für den Bau zu gewinnen.

Unser Führung führte uns in den Untergrund von Erfurt, genauer genommen in die Horchgänge im Petersberg. Die Gänge dienten damals zur frühzeitigen Erkennung von Angreifern, welche versuchten sich unter den Befestigungsmauern durchzugraben. Der Stadtführer warnte uns, dass es durch Schall und Dunkelheit verängstigend wirken könnte und schnell der Eindruck entstehen könnte, dass wir verfolgt werden. Zwar fühlten wir uns nicht verfolgt, allerdings war es schon komisch, wenn man verstand, was die Gruppenspitze 30 Meter weiter vorne mit leiser Stimme erzählte…

Nach etwa einer viertel Stunde hatten wir die Gänge verlassen und machten uns auf den Weg in die Altstadt. Vom Petersberg zum Domplatz, von dort zum  „Haus zum Sonneborn“ und dann zum Rathaus. Herr Bolze erklärte uns auf dem Weg viele typische Dinge aus dem Mittelalter und  Sprichwörter, die aus alten Gewohnheiten entstanden und heute noch im Gebrauch sind.

erfurt-2016_88Vom Rathaus aus führte uns unser Weg zur Gera. Dort wartete auf einer Bank das Sandmännchen, welches für einige Fotos mit uns herhalten musste. Um die Gera herum entstand mit den Jahren eine kleine grüne Idylle, die wir nun durchquerten. Unser Ziel war die alte Synagoge, die älteste Synagoge Europas. Da Jahrhunderte lang ungenutzt war und als Lagerraum genutzt wurde, war sie bei der Reichskristallnacht verschont geblieben, ihre ursprüngliche Bedeutung geriet in Vergessenheit. Im Hinterhof der Synagoge erfuhren wir dann noch einige Details zur Geschichte der Juden in Erfurt. Danach machten wir uns zum nächsten Stopp auf: Die schmalste Gasse Erfurts. Und sie machte ihrem Namen alle Ehre, denn wir kamen gerade mal gequetscht in Zweierreihen durch die Straße. Am anderen Ende beendeten wir die Stadtführung. Wir bedankten uns bei unserem Stadtführer und luden ihn noch zu einem Getränk ein, denn wir mussten noch ein wenig die Zeit bis zum Abendessen totschlagen, das Restaurant hatte uns falsch gebucht, weswegen wir nun spontan in einem Biergarten halt machten.

Gegen 19:00 Uhr fanden wir uns dann im „Christoffel“ ein, einem weiteren Mittelalterlokal. Allerdings waren wir schon beim Eintreten baff: Mittelalterliche Musik und großes Gelächter kam uns entgegen. Wir nahmen an einer großen Tafel Platz und bestellten. Wenig später stand der Tisch mit mittelalterlichem Geschirr voll, gefüllt mit Fleisch, Tunken, und Beilagen. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit so einem Berg an Essen hatte keiner gerechnet. Schnell waren wir uns einig, dass dies der Höhepunkt unseres Ausflugs war: Die erstklassige Stadtführung durch das Mittelalter mit anschließendem Festschmaus im Christoffel. Hier wurden selbst unsere hungrigsten Leiter satt.

Um 21:00 Uhr verließen wir das Christoffel und machten uns auf den Weg zum Bus. Leider stellten wir erst nach 5 Minuten Fahrt fest, dass wir in den falschen Bus gestiegen sind und unser, der uns nach Hochheim bringen sollte, garnicht fahren sollte, da der Fahrplan für den Feiertag bereits ab Sonntagabend 20:00 Uhr in Kraft getreten war und nach dem geltenden Plan kein Bus nach Hochheim mehr fahren sollte. Schließlich kamen wir mit Hilfe eines Taxis am Haus an, wo wir den letzten Abend gemütlich ausklingen ließen.

 

erfurt-2016_106Am Montagmorgen um 8:30 Uhr sammelten wir uns – zumindest der Teil, der wach genug zum Frühstücken war – im Speisesaal. Wir besprachen den restlichen Tag, räumten auf und gingen in die Zimmer. Nach nicht mal 20 Minuten waren die Koffer gepackt, die Zimmer geräumt und wir in den Autos auf dem Weg nach Eisenach. In Eisenach wollten wir eigentlich die Wartburg besichtigen, doch nachdem wir bis zum Parkplatz auf dem Berg gekommen waren, wurde der Parkplatz gesperrt. Anscheinend waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten…

Wieder unten in der Stadt, suchten wir einen Parkplatz und machten uns zu Fuß in die Innenstadt auf. Auf unserem Weg lag das Lutherhaus. Hier lebte Luther einige Jahre. Heute ist in dem Haus die evangelische Bank mit einer Filiale vertreten. Vom Lutherhaus gingen wir zur evangelischen St. Georgenkirche. Hier predigte Luther während der Reformation häufiger.

Nach der Kirchenbesichtigung suchten wir uns ein Restaurant für das Mittagessen. Danach fuhren wir nach Elsen zurück, wo wir, trotz Stau, dann doch irgendwann ankamen.

 

Alles in allem war es ein wunderschönes Wochenende. Wir haben uns sehr amüsiert, einiges gelernt und werden das Erlebte bestimmt nicht vergessen. Deswegen möchten wir uns recht herzlich bei den Elsenern bedanken, die uns dieses schöne Erlebnis ermöglicht haben.

Vielen Dank!

 

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